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Wenngleich launig formuliert, stellt der Ausspruch „Man soll einfach alles schreiben, was noch fehlt“ so etwas wie das künstlerische Credo Martin Kneppers dar. Sein Schreiben entsteht gleichermaßen aus dem Wahrnehmen der Fülle dieser Welt wie aus dem Gefühl des Ungenügens ihrer bisherigen Abbildung. Dies betrifft sowohl die formalen Möglichkeiten, die sich im Internetzeitalter zugleich erweitern, wie auch auf dem Weg der Allpräsenz aller Information von neuen Stereotypen bedroht sind, wie auch den Sujets des Schreibens: Mikroskopische wie makroskopische Sichtweise nicht als Gegensatzpaar, sondern als die jederzeit umkehrbaren Seiten des Fernglases, verbunden unter einer darüber gebreiteten (Privat)Moral, sei sie auch noch so diffus, ist ein Leitgedanke.