Unser Alltag wird immer virtueller, wir beschäftigen uns inzwischen mehr mit dem, was nicht da ist, als mit dem, was vor uns steht. Obwohl dies die Realität unumkehrbar verändert, ist es auch eine Gelegenheit, sich selbst neu zu erfinden, neue Wege zur eigenen Identität zu bilden. Welche Form nimmt das Ich in einer fragmentarischen, virtuellen Realität an? Kann dies auch Antworten für Menschen bieten, die als soziale Außenseiter gelten oder die Integration nach der Migration suchen? Von der japanischen Popkultur inspiriert, versucht Regisseur Yuta Hamaguchi, diese Fragen optimistisch zu beantworten. In den letzten Jahren hat sich unter den Animefans der Begriff “Moe” entwickelt, der sowohl ein Gefühl von Vertrauen und Intimität als auch eine Beziehung mit fiktiven und virtuellen Figuren bezeichnet. Um eine intime Situation mit dem Publikum herzustellen und den virtuellen Raum darzustellen, strukturiert “Kitty bites my finger” sich als eine involvierende und interaktive Tanzaktion. In der Überwindung des Raumes öffnen sich Türen, um gemeinsame Antworten auf die Fragen unserer Zeit zu suchen.