Foto: Alexander Basile
“Here we are now, entertain us.” (Kurt Cobain)
The Future Was Us ist ein Konzert, eine performative Konfrontation mit dem, was der Generation
Grunge versprochen wurde und was sich moderne Formen des Pop und Hip Hop einfach
nehmen. Ausgangspunkt für die Choreographen/Performer Montserrat Gardó Castillo und Petr
Hastik sowie den Musiker Timm Roller ist eine Analyse all dessen, was Kurt Cobain und Grunge
für Jugendliche weltweit bedeuteten: Ein Ausdruck der Wut, eine Anklage von Missständen, die
traumatische Kapitalisierung eines Genres mit tragischem Ausgang. Doch überkreuzt The Future
Was Us diesen Themenkomplex mit dem des Trap, einer Spielform aktueller Popmusik, die vor
allem in Spanien zum Sprachrohr einer desillusionierten Jugend geworden ist. Verbindendes
Element beider Stilrichtungen ist die Ablehnung von Kunstfertigkeit als Kriterium um Musik zu
machen. Die rohe Energie des Grunge, die sich auf Punk beruft und die vollkommene Ausnutzung
demokratisierter, digitaler Produktionsmittel im Trap, der klassische Begriffe von Autorschaft
vollkommen in Frage stellt. Da wo Grunge durch die Vereinnahmung des Begriffs “Loser” einen
Akt des Empowerments der (weißen) Unterschicht gefeiert hat, geschieht dies durch
hauptsächlich schwarze Künstler im Trap unter anderem durch die Appropriation von Symbolen
der haut couture – eine Form der aggressiven Teilhabe an einer Gesellschaft, in denen
Versprechen auf Bildung, Erfolg und Wohlstand immer mehr wie Hohn klingen.
Konzept/Choreographie/Performance: Montserrat Gardó Castillo & Petr Hastik
Performance/Musik: Timm Roller
Dramaturgie: Ludwig Abraham
Lichtdesign: Jörn Nettingsmeyer
Management/P&Ö: Alexandra Schmidt
Eine Produktion von Montserrat Gardó Castillo und Petr Hastik. In Kooperation mit dem FFT Düsseldorf. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.