Foto: das buero
26. November 1976. Im Land- und Amtsgericht der Stadt Düsseldorf beginnt der Majdanek-
Prozess, Aktennummer 8 Ks 1/75 – einer der längsten und aufwändigsten Gerichtsprozesse der
deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach 30 Jahren werden ehemalige SS-Wächter und KZAufseherinnen
des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek in Polen für ihre Taten
angeklagt. Mit im Gerichtssaal befinden sich auch Schulklassen. Sie sollen Geschichtsaufarbeitung
aus erster Hand erleben. Doch schnell stellen sich Gerrit Niehaus und seinen
Klassenkamerad*innen einige Fragen: Wie ist das Verhalten der am Prozess Beteiligten zu
bewerten? Wie weit ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte wirklich? Und welches Licht
wirft das auf ihre Zukunft, also unsere Gegenwart?
Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers setzt die erfolgreiche Arbeit an historischen und in der Stadt
Düsseldorf verankerten Stoffen fort. Nach Schwarz-helle Nacht und Aktion: Aktion! taucht das
Team um Regisseur Christof Seeger-Zurmühlen und Autorin Juliane Hendes tief in das größte
Verbrechen der Menschheitsgeschichte ein. Eindrückliche Zeug*innenaussagen stehen dem
juristischen Aufarbeitungsanspruch gegenüber. Menschen, die nicht vergessen können, treffen auf
jene, die sich nicht erinnern wollen. Auf der Basis wahrer Begebenheiten entwickelt sich nach und
nach ein Schlaglichtgewitter aus Meinungen und Haltungen, die bis weit in die Gegenwart reichen.
Sie verleihen dem heutigen Ringen um die Deutungshoheit über die Geschichte eine
jahrzehnteweit reichende Dimension.
Mit Anna Magdalena Beetz, Julia Dillmann, Paul Jumin Hoffmann, Gosia Konieczna,
Krzysztof Leszczynski, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Pablo Vuletić
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Komposition: Bojan Vuletić
Illustration: Idan Barzilay
Video: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und
dem düsseldorf festival 2021, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für
Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der
Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf und der Bürgerstiftung Düsseldorf, in
Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e. V., dem Evangelischen
Kirchenkreis Düsseldorf