Foto: Roger Rossell
Mit der Gastspielanfrage des diesjährigen MALTA Festivals Poznań, zum Thema THE PARADOX OF THE SPECTATOR – VIEWER, WITNESS, ACTOR, entfaltet Riepe mit seiner Inszenierung „Die Choreographie eines Abendessen“ einen ephemeren Wahrnehmungsraum für die Sinne. Dafür kooperiert er im Jahr der Kulturhauptstadt Breslau und dem 25jährigen Jubiläum des Goethe-Instituts Warschau mit dem renommierten Zentrum für zeitgenössischen Tanz, Art Stations Foundation, Poznań, und arbeitet dabei eng mit polnischen Künstlern und Tänzern zusammen.
In Anbetracht der nationalkonservativen Regierung Polens und der damit einhergehenden Einschränkung künstlerischer Immunität setzt Riepe mit dem inszenierten Essen ein klares Zeichen für die Kraft globaler Zusammenhänge. Er geht auf die Bedrohung des europäischen Gedankenaustausches ein, indem er einen Raum des scheinbar Alltäglichen eröffnet. Dort ist er nicht nur Gastgeber, sondern agiert selbst auch als Gast.
An zwei Abenden bitten der Düsseldorfer Choreograf und sein siebenköpfiges Ensemble aus Tänzern und Musikern polnische zeitgenössische Künstler als Ko-Gastgeber zu Tisch. Gemeinsam sollen brandaktuelle Themen, künstlerische Fragestellungen und mit den Sinnen erfahrbare Erlebnisse behandelt werden. Eingerahmt in eine Installation aus Klang und Nebel wird die gemeinsame Tafel zur Bühne und eröffnet der Kompanie neue Handlungsfelder als Übersprung zwischen Kunst und Begegnung, Ästhetik und Teilhabe, Raum und Gemeinschaft.