Fotoquelle: Stadtarchiv Düsseldorf
In Düsseldorf steht ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal, so wie in vielen Städten Deutschlands. Doch wo steht eigentlich das Denkmal für die ArbeiterInnen und KünstlerInnen, die 1918 mit der Novemberrevolution den Krieg beendet, den Kaiser abgesetzt und die erste deutsche Demokratie errungen haben?
Bekanntlich kämpften die Revolutionäre 1918 für den Frieden und die Republik und ja, zum Teil auch für den Sozialismus. Am Ende reichte es zur Weimarer Republik. Diese aber scheiterte, weil ihr der von den Arbeitern gewünschte Bruch mit den alten anti-demokratischen Eliten nicht gelang. Die Folgen sind bekannt: fünfzehn Jahre später konnte sich die Demokratie gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht zur Wehr setzen.
Dennoch – der gesetzliche Acht-Stunden-Tag, das Frauenwahlrecht, das allgemeine Wahlrecht sind historische Errungenschaften, die für uns heute noch von Bedeutung sind. Umso wichtiger sich zu vergegenwärtigen, dass diese im Zuge der Novemberrevolution 1918 erkämpft wurden. Jener proletarische Revolution, welche mit dem Aufstand der Kieler Matrosen ihren Anfang nahm und sich dann in ganz Deutschland ausbreitete, auch in Düsseldorf.
Die Theater-Performance „Das lebendige Denkmal – Novemberrevolution in Düsseldorf“ greift diese Leerstelle unserer Erinnerungspolitik auf und stellt mit einer Intervention im öffentlichen Raum historische Erinnerung her. Das kosmopolitische Düsseldorfer Ensemble wirft dabei die Frage auf, was uns die Novemberrevolution zu ihrem hundertsten Jahrestag noch zu sagen hat.
Text und künstlerische Leitung: Miltiadis Oulios
Regie: Antonis Chrysoulakis.
Mit Alexander Steindorf, Deniz Kizilaslan, Felix Banholzer, Hanny Kayali, Theohari Pantazidou, Panagiota Tse.
Gefördert durch das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren (LAG NW).