Foto: Rene Buttermann
Dreißig Jahre nach seiner Uraufführung durch Amelie Niermeyer nehmen wir uns erneut dieses
Dramas an, das eine unglaubliche Geschichte erzählt:
Ein Mann namens Günther macht rüber und muss seine geliebte Frau Dorle im Osten zurücklassen,
weil sie zu große Angst hat, auf der Flucht getötet zu werden.
Fortan setzt er all seine Energie in das Vorhaben, auch seine Frau in den Westen zu holen. Zu diesem
Zweck instrumentalisiert er eine Unbeteiligte: er lacht sich im Westen die junge Anne an, die seiner
Ehefrau zum Verwechseln ähnlich sieht, um mit ihr in den Osten zu reisen und mithilfe ihres Passes
nicht die Inhaberin, sondern Dorle mit zurück in den Westen zu nehmen. Im Verlauf der
Vorbereitungen für diesen Stunt verschwimmen jedoch seine Intentionen zur Auserwählten und es ist
nicht mehr klar, welchem Leben und welcher Frau er eigentlich treu ist.
Er sieht sich gefangen zwischen möglichen Lebensrealitäten, zwischen potentiellen Versionen seiner
selbst. Und gleichzeitig verwandelt er sich durch seinen Widerstand gegen das System, vor dem er
flieht, in das, was er zurücklassen will.
Produktion: DOBSTROH (Zoë Dobrileit & Marika Rockstroh )
Regie: Marika Rockstroh
Schauspiel: Majid Bakhtiari & Zoë Dobrileit
Videokunst: René Buttermann
Bühne: Younju Seo
Sound & Musik: Fabian Schulz
Kostüm: Stefanie Klein
Assistenz: Marion Avgeris
Kooperation:
Zu den Vorstellungen wird die Düsseldorfer Künstlerin Anne Eletheria Rigopoulos Werke aus ihrer
Reihe “Zwischenräume” ausstellen, in der sie anhand von verfremdeten Baumfotografien das
Verhältnis von Individuum und Kollektiv auslotet.
Gefördert durch die Stadt Düsseldorf