Foto: Klaus Hoffmann
Ännie ist verschwunden. Spurlos. Mittlerweile seit zwei Jahren. Keiner weiß, wohin, mit wem, warum. Ein Polizist gibt nicht auf, er will herauszufinden, was passiert ist. Aber je mehr er über Ännie erfährt, desto ungreifbarer wird sie. Ännie wird zur Projektionsfläche ihrer Familie und Freunde. Manche sagen, sie sei das Opfer eines Verbrechens geworden – oder habe selbst eines begangen, andere behaupten, sie sei als Islamistin in den Krieg gezogen oder als Rechtsradikale untergetaucht. JedeR weiß irgendwas. Verschweigt etwas. Aber nie ist deutlich, ist das noch Erinnerung oder schon Spekulation. Die Mutmaßungen über Ännies Verschwinden verraten etwas über Werte und Vorstellungen, über soziale Grenzen und Zuschreibungen und das Auseinanderfallen von Gesellschaften, fehlt das Verbindende geteilter Tatsachen. – Only ask Valery! erforscht performative Ansätze der Textarbeit und verwandelt den Text in eine postdramatische Textfläche ohne Rollenzuschreibungen, eine Zusammenstellung aus Stimmen, kurzen Dialogen und längeren Monologen.
Mit: Sven Fritzsche, Ramin Haijat, Leander Hesse, Lisa Kanthack, Daniel Santa Maria, Frida Stach. Regie/Bühne/Produktionsleitung: Michael Stieleke. Choreografie: Sabeth Dannenberg. Kostüme: Sabrina Heitzer. Sound/Video: Fabian Schulz. Video-Comics: n.n. Licht: Stefan Heitz. Mediengestaltung: Wolfgang Schmelter. Regie-/Produktionsassistenz: Fabian Greiner, Charlotta de Pinho Rolo. Fotos: Klaus Hoffmann. Filmdokumentation: Fabian Schulz. Techniker: FFT Düsseldorf. Koproduktion: FFT Düsseldorf. Gefördert durch: Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Stiftung van Meeteren.