Performative Erkundung und Versuchsanordnungen für eine Gesellschaftsform in Entwicklung
Für Performer, Tänzer, Schauspieler, Perkussionisten, Moderator, Demokraten, Zelte und eine Performancelandschaft
Mit der Produktion 2015 möchte tatraum projekte die 2010 begonnene intensive künstlerische Erkundung des Stadtraumes von Düsseldorf noch verstärken und gezielt in den öffentlichen Raum gehen.
Im Rahmen einer performativen Installation fragt der Düsseldorfer Regisseur Michael Schmidt nach dem Zustand unserer heutigen Demokratie. Dies realisiert er im öffentlichen Raum, auf Plätzen in der Innenstadt, also an Orten, die von jeher ein wichtiger Bestandteil der demokratischen Stadtgesellschaft waren.
Mit der Produktion von // nomadisches basis-camp*: demokratie beginnt tatraum einen neuen Arbeits-Zyklus mit dem Titel: erkundungen und einmischungen. In diesem explorieren sie die Rahmenbedingungen für Demokratie als Gesellschaftsform welche sich permanent und immer schneller verändern – als Stichworte seien hier nur genannt: Globalisierung, Vermögensverteilung, gesellschaftliche Teilhabe, sinkende Wahlbeteiligungen, Demografischer Wandel, Wirtschaftskrisen, extrem beschleunigte digitale Technisierung
Kurz gesagt: Die Welt verändert sich – wie verändert sich unsere Gesellschaftsform >Demokratie< um zukunftsfähig zu bleiben? Korrespondierende Fragestellungen sind: Wie positionieren sich die Menschen dieses Landes zur Demokratie? Hat sie eine Relevanz für sich oder besteht zu ihr eher eine nihilistisch gleichgültige Haltung? Ein notwendiges Übel oder eine unterstützungswürdige Gesellschaftsform? Ist die Alternative zum Engagement in der Gesellschaft der Rückzug, eine neue Innerlichkeit, eine Suche nach Spiritualität?
Die Produktion ist eine performative Erkundung – im öffentlichen Stadtraum – zu: – wie soll sie aussehen die zukünftige und zukunftsfähige Demokratie? – was ist jeder Einzelne bereit dafür zu tun? – ist Kunst und kann Kunst heute noch ein Gestaltungsmittel für Gesellschaftsprozesse sein und welche Ansätze könnte es geben?
Im Format >Basis-Camp< werden Zelte auf öffentlichen Plätzen in Düsseldorf aufgebaut. Dort sollen Dialoge über, gedankliche Arbeit an und künstlerische Arbeit mit der Gesellschaftsform Demokratie ermöglicht werden. Ein Feldversuch.
An vier aufeinander folgenden Tagen werden Wissenschaftler und Vertreter von politischen Stiftungen eingeladen, mit den Performern und dem Publikum über den momentanen Zustand unserer Demokratie zu sprechen und über mögliche Zukunftsszenarios nachzudenken.
Mittwoch, 16. September: Thomas Eberhardt Köster von attac
Donnerstag, 17. September: NN
Mit / von:
Miriam Gronau, Lena Visser, Alexandra Schmidt, Felix Bürkle, Gernot Schmiedberger, Rolf Schulz, Ansgar Tappert, Michael Schmidt
Die Produktion ist gefördert vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und der Stiftung van Meeteren.