Alle Kulturräume Mannheims stehen leer oder sind umfunktioniert. Genuss, Erotik und Kunst sind als unökonomischer Abfall verboten. Die Transhumanisten sind an der Macht in einer Gesellschaft, die von Ultrakapitalismus und technischer Effizienz geprägt ist. Und doch gibt es Gegner und Querdenkerinnen. Diese Gruppierungen bilden Bewegungen im Untergrund. Sie treffen sich heimlich, unter schwerer Strafandrohung, in verlassenen Galerien, Sexshops oder Kellern, (er-)finden neue Mittel und Wege, um Aufführungen von streng verbotenen Theaterstücken beizuwohnen – wie Romeo und Julia, diesem Stück voll sinnloser Emotion und unökonomischer Leidenschaft. Die vier Künstlerinnen und Künstler thematisieren in Romeo und Julia 2066, einem Experiment à la Stanislav Lem, den fortschreitenden Verlust von Körper und Körperlichkeit in unserer klinischen, digitalisierten Gesellschaft und entführen das Publikum in ein dystopisch-bizarres Untergrundtheatererlebnis.
Spiel: Isabelle Barth (barth&schneider)
Regie: Nicole Schneiderbauer (barth&schneider)
Ausstattung: Miriam Busch (STERNx2)
Lichtdesign, Installation: Damian Chmielarz (STERNx2)